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Die im vorigen Post erwähnten Theorien lassen sich vereinfacht, folgendermaßen, erklären.

Die Dependenz Theorie sucht die Ursache der Kluft zwischen Entwicklungsländer und dem industriellen Westen in der Kolonial Geschichte und in der ungerechten Beziehung zwischen armen und reichen Ländern. Koloniale Strukturen reichen bis in die heutige Zeit hin und eine Abhängigkeit zu den westlichen Ländern., lässt eine „normale“ Entwicklung nicht zu. (Das ich den Begriff normal schwierig finde, ist hoffentlich inzwischen klar)
Im Kontrast steht die Modernisierungstheorie/Konvergenztheorie, welche vereinfacht gesagt, die Entwicklungs-/Schwellenländer in die Verantwortung zieht „unterentwickelt“ zu sein.
Eins der Argumente ist, dass zu wenig Industrie und Industrialisierung stattfindet und zu sehr auf den primären Sektor gesetzt wird.
In der Tat lässt sich verallgemeinern, dass veredelte Produkte zu einem größeren Wohlstand führen und es in vielen Ländern des Südens, wie zum Beispiel Lateinamerika, zu einem Import von teuren Endprodukten kommt, welche aus den Rohstoffen des Landes/Kontinents entstanden sind.


Wie immer sehe ich hier ein goldene Mitte, vielleicht aber auch ein goldener Schnitt mit Tendenz zur Dependenz Theorie. Denn auch wenn zu wenig Veredelung stattfindet, kann man doch zu der Annahme kommen, dass dies ein, sich in früheren Zeiten festgesetztes, Struktur-Phänomen ist.
Da der Süden schon immer ein Rohstoff-Erzeuger war und landwirtschaftliche Produkte den Großteil der Exporte ausmachen, sehe ich das Problem eher in der schlechten Bezahlung dieser Produkte durch den Norden. Es könnt an und für sich ein Wohlfahrt generierender Handel zustande kommen indem beide Partner profitieren. Denn viele Agrarprodukte können im Norden/ der westlichen Welt nicht wachsen. Kompliziert wird es, wenn mit Agrarprodukten an der Börse gehandelt wird und ein schwankender Weltmarktpreis Unsicherheit und Fluktuation in den Produzentenländern hervorruft.

Wie schon in der Schlagzeile abzusehen war, möchte ich darauf hinaus, dass ein Fairer Handel eine Teil Lösung dieses Problems sein kann.
Ich habe Anfang dieses Monats an drei Webseminare von Fairtrade Deutschland teilgenommen und mir wurde bewusst, dass diese Mischung aus Kapitalismus und Fairness-Kontrolle die Antwort auf viele Probleme sein kann.
Da das Unternehmen in Köln ist, habe ich große Hoffnungen mich dort einbringen zu können.
Mein Plan sieht vor, mich dort persönlich vorzustellen und nach einem Job/Praktikum oder einem Interview für diesen Blog zu fragen.
Gut wäre es, wenn ich in der Fairen Woche im September eine Aktion mit den Maltesern starte.
Die Webseminare waren sehr informativ und haben mich überzeugt mich weiter mit dem Thema auseinander zu setzten und ich glaube, dort Gleichgesinnte und Mentoren finden zu können.