Goethe Faust
Geschrieben steht: „Im Anfang war das Wort!“ Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen, Ich muß es anders übersetzen, Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin. Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn. Bedenke wohl die erste Zeile, Daß deine Feder sich nicht übereile! Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft? Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft! Doch, auch indem ich dieses niederschreibe, Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe. Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat Und schreibe getrost:
Am Anfang war die Tat.
So wie Faust schon Schwierigkeiten beim Übersetzen der ersten Zeile der Bibel hat, fällt es auch mir schwer diesem Blog den richtigen Namen zu geben.
Entwicklungszusammenarbeit. Schon eine Verbesserung zum Begriff der Entwicklungshilfe. Denn Hilfe ist einseitig und suggeriert einen Macht-Gradienten.
Nun steckt jedoch noch das Wort Entwicklung im Namen und auch hier muss überlegt werden, ob das ein richtig gewählter Begriff ist. Die Fragen, die man sich stellen muss, sind zum Beispiel: Ist das Land, welches unterstützt wird unterentwickelt und braucht Hilfe von einem reichen Land um sich in deren Imago zu verwandeln, wie eine Raupe zum Falter? Ist es wünschenswert die „erste Welt“ auf der ganzen Welt zu haben? Oder würde das nicht den Planeten komplett und noch zeitiger zerstören?
Ist der Westen das Vorbild und Maß aller Dinge?
Ich finde vieles in diesem EZ Bereich kompliziert und möchte diese Plattform nutzen, um mir über dieses Feld Gedanken zu machen und Antworten zu finden. Wenn diese Antworten gut sind, werde ich Sie hier teilen und ich hoffe, dass sie anderen helfen bzw. Gedankenanstöße geben.
Zusätzlich zu allgemeinen, philosophisch oder praktischen, Überlegungen, geht es hier auch um die persönlichen Empfindungen und berufliche Möglichkeiten (in der EZ) meiner Person.
Um aus Grübeleien in meiner Glaskuppel einen Aktionismus folgen zu lassen, ist dies nun der erste Schritt und damit die Tat des Anfanges.
Ein sehr überlegtes Anfangswort.Inspirierende Gedanken. Sie lassen mich zu Aristoteles schweifen:
Die Semantik von Wörten beinhaltet eine ganze Welt.
Wörter sagen ein Ganzes aus und worauf sie deuten verlangt Erklärungen…Begriffserklärungen., die wiederum neue Welten öffnen. [ Aristoteles: Phisik I, 184b27 ]
Wie auch immer wir Wörter verwenden, sie verweisen auf die Welt der Erscheinungen, eine Welt, die aus der Summe Ihrer Teile besteht.
Hilfe ist auch Hilfe zur Selbsthilfe. Wer durch die Brille der Erkenntnis schauen kann,
bemerkt, dass wenn wir genau hinschauen, wir im Grunde unsere Entfremdung und dissoziation von der Natur, dem eigenen Ursprung heilen wollen, indem wir anderen unseren Wunsch nach Heilung aufdrängen. Warum den Regenwald retten?
Wenn wir unsere verdrängten Anteile wieder in unser Bewusstsein holen, unsere Schatten heilen, bewirkt das vielleicht schon eine Heilung für Mutter Erde.
Seit tausenden von Jahren haben wir Angefangen mit unserem rationalen Denken,das Ganze in Ihre Teile zu zerlegen. Unser Bewusstsein wird bald verstehen, dass je kleiner die Teile werden, wir wieder das Ganze betrachten müssen um zu Verstehen, dass wir alle miteinander nur mit Liebe und gegenseitigem Einheitsbewusstsein heilen und ganz werden können. Fangen wir in unserem inneren an. Das ist oft die weiteste und schwierigste Reise.